Liebe Mitstreiterinnen und Mitstreiter,

sehr geehrte Damen und Herren und Interessierte,

diese Themen finden Sie heute in unserem Newsletter:

  • CCS
  • LNG (verflüssigtes Erdgas) in Brunsbüttel
  • Freiwillige Mitgliedsbeiträge

CCS

1. Die Landesregierung plant eine CO2-Pipeline von Lägerdorf nach Brunsbüttel. Über diese Pipeline soll das CO2 auch zur Verschiffung an CO2-Endlager transportiert werden, obwohl das Kohlendioxidspeichergesetz das ausdrücklich verbietet. Weitere CO2-Pipelines durch Schleswig-Holstein sind zu erwarten, insbesondere eine von Süd nach Nord bis nach Dänemark.

2. Wir haben deshalb die Initiative CCS-freie Gemeinden und Kreise gestartet, die bereits von einem Kreis und mehreren Gemeinden unterstützt wird. Bitte in den eigenen Gemeinden und Kreistagen auf eine Verabschiedung der Resolution hinwirken! Die Vorlage findet sich als Link auf unserer Homepage unter dem Artikel zur ersten CCS-freien Gemeinde: https://keinco2endlager.de/nehmten-erklaert-sich-zur-ccs-freien-gemeinde/ 

3. Wir werden die Unterschriftensammlung, die sich an die Landesregierung richtet, im nächsten Jahr weiterführen, um die Bevölkerung zu informieren und den Druck aufrecht zu halten. Wir haben die ersten knapp 6.800 Unterschriften bereits im Oktober übergeben. Herzlichen Dank für die Unterstützung!

4. Der Landtag von Schleswig-Holstein hat sich am 21.11.2024 mit den Stimmen von CDU, Grünen und FDP für CCS ausgesprochen. Diese Parteien wollen CO2-Pipelines durch Schleswig-Holstein gelegt bekommen und CO2 unter dem Meeresboden der Nordsee verpressen lassen. Die Behauptung der CDU, CCS sei „gut erforscht, machbar und eingrenzbar“, ist nachweislich falsch.  Vor 15 Jahren waren die Befürchtungen von Salzwasserleckagen, CO2-Austritten und CO2-Pipelineexplosionen zwar gut begründet, aber noch Theorie. Inzwischen ist nachgewiesen, dass über 10% aller industriellen CO2-Deponien Salzwasser- und CO2-Leckagen verursacht haben, zuletzt erst in diesem Jahr. CO2-Pipelinexplosionen in den USA sind inzwischen ebenso dokumentiert, wie die Leckage der neuen Erdgaspipeline von Stade über Bützfleth in diesem Jahr, bei der 60.000 m³ Erdgas entwichen sind und abgefackelt werden mussten. Die selbe Menge CO2 wäre geeignet, hunderte oder tausende Todesfälle zu verursachen. Die Erdgaspipeline von Brunsbüttel nach Hetlingen wurde noch vor Inbetriebnahme sabotiert, und das Sabotagerisiko steigt weiter an.

Die Kommunen werden von der Landespolitik dabei vor eine nicht lösbare Aufgabe gestellt. Für die Sicherung des Katastrophenschutzes der auch durch Schleswig-Holstein geplanten CO2-Pipelines sind weder die Feuerwehren, noch die Rettungsdienste ausgerüstet.

5. Gemeinsam mit über 80 weiteren Organisationen haben wir einen offenen Brief: Gemeinsam gegen den fossilen Irrweg. #CCS-Gesetzstoppen. Echte Klimaschutzlösungen jetzt! verfasst und veröffentlicht. Der Brief kann auf unserer Homepage eingesehen und noch von weiteren Organisationen gezeichnet werden.

6. Die Überwachung selbst der Vorzeige COP2-Deponien funktioniert nicht. Für Sleipner wurden vier Jahre lang weit überhöhte Mengen an CO2 ausgegeben, was weder der Betreiberin, noch der Aufsichtsbehörde auffiel.
https://www.desmog.com/2024/10/28/norways-equinor-admits-it-over-reported-amount-of-carbon-captured-at-flagship-project-for-years/

7. Selbst das Vorzeigeprojekt an der Zementfabrik in Breivik, sollte es je gebaut werden, würde die CO2-Emissionen nicht vermeiden, sondern höchstens halbieren. https://www.man-es.com/company/press-releases/press-details/2021/12/17/first-large-scale-co2-capture-plant-in-cement-production-halves-emissions  Klimaneutralität von Industrieprozessen ist mit CCS weder möglich, noch beabsichtigt.

8. Die Zementproduktion in Lägerdorf sollte mit Sauerstoff aus der Produktion von grünem Wasserstoff klimaneutral werden. Das Wasserstoffprojekt ist jedoch gescheitert, so dass nicht ersichtlich ist, wo der Sauerstoff für dieses CCS-Projekt herkommen soll. Trotzdem soll die dazugehörige CO2-Pipeline erst einmal gebaut werden.

9. Eine Rückmeldung zur CO2-Deponie Greensand in der dänischen Nordsee hat uns Zugang zu den Zertifikaten gebracht. In diesen Zertifikaten wird jegliche Verantwortung für die Richtigkeit der Angaben abgelehnt. Eine Haftung bei Leckagen wollen die Gutachter der Zertifikate vermeiden.

LNG in Brunsbüttel                                                                       

Nachdem am 26.09.2024 Aktivisten von Ende Gelände die Baustelle für den neuen Anleger besetzt haben, hätte eine bessere Absicherung erfolgen müssen. Das ist nicht geschehen. Greenpeace konnte erst von kurzem sogar ein 100 m langes Banner ungestört an der FSRU anbringen und das Anlaufen eines LNG-Tankers verhindern.  Damit wurde bewiesen, dass es keine effektiven Schutzmaßnahmen für die direkt neben der Baustelle liegenden FSRU gibt. Der praktisch ungeschützte Betrieb eines LNG-Terminals ist nicht zu verantworten.

Der neue Anleger in Brunsbüttel soll zeitlich unbegrenzt und nicht nur für LNG genehmigt werden. Durch den Antrag für den Bau einer CO2-Pipleine nach Brunsbüttel ist jetzt auch deutlich geworden, dass der eigentliche Zweck für diesen Anleger mutmaßlich die Verschiffung von CO2 werden soll.

Die Industrie hat bisher außer Lippenbekenntnissen nicht viel zur Treibhausgasreduktion zu bieten. Selbst die Initiative aus dem Jahr 2017 zur Methanverlustreduktion, die sich sogar wirtschaftlich gerechnet hätte, ist gescheitert. https://reports.shell.com/sustainability-report/2017/our-performance-and-data/emissions-and-flaring/managing-methane-emissions.html

Daher sind andere Methoden zur Vermeidung von Treibhausgasemissionen jetzt zu nutzen, wie Kreislaufwirtschaft und natürliche Senken, die schnell zur Verfügung stehen könnten.

Es verwundert ohnehin, wie viel Energie und Geld in die „Vermeidung“ der letzten 5% CO2-Emissionen (nicht Treibhausgasemissionen, die durch LNG wegen der hohen Methanleckagen sogar insgesamt deutlich ansteigen) gesteckt werden, während die restlichen 95% nur verhalten angegangen werden.

Wir wünschen eine besinnliche Adventszeit, ein frohes Fest und einen guten Start ins Neue Jahr.

Der Vorstand

Freiwillige Mitgliedsbeiträge

Auf der Mitgliederversammlung im November 2018 wurde beschlossen, die Mitglieder der Bürgerinitiative um freiwillige Mitgliedsbeiträge zu bitten. Wir freuen uns sehr darüber, dass unser Aufruf, einen freiwilligen, jährlichen Mitgliedsbeitrag*) zu leisten, gut angenommen wird.

Dies gibt uns mehr Planungssicherheit für kommende Aktionen. Vielen Dank dafür!

*) Empfehlung: einfache Mitglieder 12 €; Gemeinden 150-300 €; Kreise 1500 €

Der Vorstand

V.i.S.d.P.: Dr. Reinhard Knof

Spendenaufruf: Jede Spende hilft!
Für unsere Arbeit, wie z.B. den Druck von Plakaten und Flyern, das Einlegen von Rechtsmitteln und laufende Kosten benötigen wir neben unserem ehrenamtlichen Engagement auch Geld.

Wir bitten deshalb um Spenden, die bis zu einer Höhe von 200 Euro durch den Überweisungsbeleg direkt steuerlich geltend gemacht werden können. Für höhere Summen erstellen wir auf Wunsch eine Spendenbescheinigung für das Finanzamt. Überweisungen bitte auf das Konto der als gemeinnützig anerkannten Bürgerinitiative gegen CO2-Endlager e.V. bei der VR-Bank tätigen:

IBAN: DE86 2176 3542 0007 7190 19           BIC: GENODEF1BDS bei der VR-Bank

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