CCS (Carbon Capture and Storage = CO2-Abscheidung und Deponierung) trägt nicht zum  Klimaschutz bei, denn es werden bisher nur maximal 85% des CO2 abgefangen, an Müllverbrennungsanlagen bisher maximal 11%; und für CCS wird sehr viel Energie benötigt. Jede Industrie mit CCS trägt weiterhin zur Klimaerwärmung bei. Berücksichtigt man die unvollständigen Abscheideraten,  den hohen zusätzlichen Energiebedarf und die Undichtigkeiten, dann könnten einige Kraftwerke mit CCS klimaschädlicher sein als ohne CCS.

CCS ist sehr energieaufwändig. CCS bei Braunkohlekraftwerken benötigt für den CCS-Betrieb ca. die Hälfte des erzeugten Stroms, bei Steinkohle- und Gaskraftwerken ca. 35 – 40%. Bei Müllverbrennungsanlagen wird bisher der gesamte erzeugte Strom für die Kohlendioxidabscheidung benötigt. CCS bedeutet also, dass sehr viel mehr Kraftwerke erforderlich wären als ohne CCS, entweder Kraftwerke mit Erneuerbaren Energien oder fossile Kraftwerke, die dann zu einer weiteren Klimaerwärmung beitragen würden.

CCS ist sehr teuer und verbraucht Landflächen und große Mengen Wasser. Beides sind ohnehin sehr knappe Ressourcen. Es wird eine neue Industrie mit Abscheideanlagen, Pipelines und Verpressungsanlagen usw. aufgebaut, die keine Wertschöpfung aufweist.

CO2 ist nicht sicher endzulagern, denn es gibt im Untergrund durchlässige Deckschichten und damit Wege, wo das CO2 aufgrund des hohen Druckes nach oben entweichen kann. Außerdem gibt es im Boden der Nordsee über 15.000 Bohrlöcher, die zum großen Teil nicht ordnungsgemäß abgedichtet wurden. Wenn CO2 mit hohem Druck (bis zu 1.000 bar) in den Untergrund verbracht wird, verdrängt es Formationswasser. Das Formationswasser enthält radioaktive Substanzen, Schwermetalle und sehr stark sauerstoffzehrende organische Verbindungen. Die organischen Verbindungen sowie wieder austretendes CO2 führen zu Sauerstoffmangel und Versauerung im Sediment und in der Nordsee und gefährden Fische und andere Tiere. Schwermetalle und Radionuklide belasten und vergiften das Wasser der Nordsee und des Wattenmeeres und damit auch uns. Bisher hat sich kein CO2-Endlager so verhalten, wie es Geologen vorhergesagt haben. Selbst in dem norwegischen Endlager Sleipner, das immer als sicheres Vorzeige-Endlager angeführt wird, ist das CO2 in höheren Schichten aufgetreten, als in den Modellen vorhergesagt.

CO2-Verpressung löst leichtere und mittelschwere Erdbeben aus, wie sie bereits in den USA und bei der Gasförderung in den Niederlanden aufgetreten sind. Wenn der hohe Verpressungsdruck Erdbeben auslöst, entstehen Verwerfungen und damit weitere Wege nach oben. Das bedeutet, weitere Undichtigkeiten entstehen mit allen o.g. Folgen. Ein von der Politik gefordertes engmaschiges Monitoring ist unmöglich, denn der Druck des verpressten CO2 kann sich im Untergrund in einem Radius von 50 bis zu 100 km ausbreiten. Das CO2 kann im Untergrund aber nur bei ausreichend hohen Konzentrationen nachgewiesen werden. Wo etwas austreten könnte, ist kaum vorhersehbar. Einen Meeresboden von über 30.000 km² pro Verpressungsstelle engmaschig zu kontrollieren, ist nicht möglich, Leckagen werden meist nur durch Zufall feststellbar sein, wenn überhaupt.

Die einzigen sicheren Kohlenstofflager sind die nicht ausgebeuteten Kohle-, Öl- und Gaslagerstätten. Negativemissionen sind durch natürliche CO2-Senken wie z.B. Moore, Wälder oder Seegraswiesen möglich. Biokohle wäre im Gegensatz zu CCS ein sicheres Kohlenstofflager.

CCS ist greenwashing und dient nur der fossilen Energiewirtschaft ihr Geschäftsmodell auf Kosten der Umwelt weiter zu betreiben. CCS sichert das fossile Energiemonopol, insbesondere für Erdgas, für das gerade viele neue LNG-Terminals errichtet werden. CCS behindert die Entwicklung der Erneuerbaren Energien. Daher fordern wir einen Stopp von Subventionen für fossile Energieträger und einen Fokus auf Erneuerbare Energien.

Selbst wenn wir nicht die Risiken kennen würden, wäre es angesichts der Erfahrungen der letzten 80 Jahre absolut verantwortungslos, CO2 im Boden der Nordsee zu verklappen. Wir können und dürfen nicht so wie vor 60 Jahren unseren Müll, Ölschlämme, Dünnsäure und Klärschlämme und wie jetzt geplant CO2 einfach in der Natur bzw. in der Nordsee entsorgen. Saubere Meere sind entscheidend für Mensch und Natur als Lebensraum und Nahrungsgrundlage.