Dr. Reinhard Knof – Bürgerinitiative gegen CO2-Endlager e.V. 07.03.2024:

  • CCS benötigt 5 -13 m³ Wasser pro abgeschiedener Tonne CO2 (siehe Hintergrund))
  • 5% der derzeitigen CO2-Emissionen in Deutschland betrügen 30 Mio. t CO2 pro Jahr 
  • Der Wasserbedarf für CCS läge damit zwischen 150 und 390 Mio. m³ pro Jahr
  • Laut Umweltbundesamt verbraucht die Landwirtschaft pro Jahr rund 400 Mio. m³ Wasser.
  • Der Wasserbedarf für CCS wäre demnach vergleichbar hoch, wie der der Landwirtschaft.
  • Die Stadt Hannover hat einen jährlichen Wasserbedarf von 45 Mio. m³
  • Der Wasserverband Strausberg-Erkner (WSE) hat damit begonnen, in Verträgen mit Privathaushalten als Neukunden eine Deckelung der Wasserversorgung zu vereinbaren. Das sei notwendig für den Fall, dass nicht mehr Wasser aus dem Boden gepumpt werden dürfe, um rechtlich auf der sicheren Seite zu stehen, sagte die Sprecherin des Verbandes, Sandra Ponesky.
  • Pro Person seien in einem Privathaushalt 37 Kubikmeter Wasser im Jahr vorgesehen. Das bedeutet etwa 100 Liter pro Tag. Der Verband hatte die Deckelung im Dezember 2022 angekündigt.

Hintergrundinfo:

https://www.klimafakten.de/klimawissen/was-nuetzt/ist-eine-unterirdische-co2-speicherung-ccs-fuer-den-klimaschutz-noetig
… [Frage 9]
Eine Schwierigkeit ist aber: Beim Einsatz von CCS wird viel Wasser benötigt. Kraftwerke, die CCS nutzen, haben einen 25 bis 200 Prozent höheren Wasserverbrauch als Kraftwerke ohne CCS-Technologie (IPCC 2022, AR6, WG3, Kapitel 6.7.7). Hingegen verbrauchen Photovoltaik- und Windkraftanlagen im Betrieb praktisch kein Wasser.
Dass beim Einsatz von CCS so viel Wasser benötigt wird, liegt am höheren Energieaufwand und daran, dass die Anlagen gekühlt werden müssen. Gerade in sehr trockenen Gebieten (etwa dem Südwesten der USA oder in Südostasien) oder auch an Flüssen mit zunehmendem Niedrigwasserrisiko könnte dies dazu führen, dass Kraftwerke mit CCS im Sommer gedrosselt oder ganz stillgelegt werden müssen. Würde Wasser effizienter genutzt oder besser wiederverwendet, ließe sich das Problem aber verringern.

https://epub.wupperinst.org/frontdoor/deliver/index/docId/3217/file/3217_Viebahn.pdf
Worldwatch Institute (Hrsg.) in Kooperation mit der Heinrich-Böll-Stiftung und Germanwatch: Zur Lage der Welt 2009 – Ein Planet vor der Überhitzung. Intelligente Politik gegen ein destabilisiertes Klima. ISBN 978-3-89691-765-2
Ein weiteres Problem könnte die Wassernutzung sein: Man geht davon aus, dass mit CCS-Verfahren der Wasserverbrauch um 90 Prozent zunimmt. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die vermehrte Entstehung von Giftmüll durch die chemische Reaktion der eingesetzten Waschmittel. Und nicht vergessen werden darf, dass die CO2 -Sequestrierung viele große durch den Kohleabbau und -transport verursachte lokale Umweltprobleme wie die Zerstörung von Lebensräumen, die Schädigung von Wasserläufen und die Luftverschmutzung sogar noch verschärfen würde.