Liebe Mitstreiterinnen und Mitstreiter,
diese Themen finden Sie heute in unserem Newsletter:
- Klimaschutz, Umwelt- und Artenschutz waren kaum ein Thema zur Bundestagswahl
- CCS
- LNG (verflüssigtes Erdgas) in Brunsbüttel
- Freiwillige Mitgliedsbeiträge
Klimaschutz, Umwelt- und Artenschutz waren kaum ein Thema zur Bundestagswahl
Obwohl die deutliche Mehrheit der deutschen Bevölkerung Klimaschutz sowie Umwelt- und Artenschutz weiterhin für wichtig halten, wurden diese Themen im Wahlkampf höchstens am Rande behandelt. Obwohl 2024 bereits weltweit die Erderwämung die 1,5°C- Marke überschritten hat, nimmt die Geschwindigkeit der Klimaerhitzung und der damit einhergehenden Umweltzerstörung und dem Artensterben weiter zu. Gleichzeitig werden teure und umweltschädliche Scheinlösungen angepriesen, die das Problem noch deutlich verschärfen und die Kosten unseres Wohlstandes der nächsten Generation aufbürden würden. Umso wichtiger ist es, den Widerstand gegen die Zerstörung unserer Lebensgrundlagen und die Aufklärung über Alternativen aufrecht zu erhalten.
Am 10. März um 19:00 Uhr wird unsere Bürgerinitiative gemeinsam mit dem SSW ein Veranstaltung zum Thema CCS im Valsbølhus, Maren Sørensen Weg 5, 24980 Walsbüll durchführen, zu der wir herzlich einladen.
CCS
Dem Bündnis gegen CCS ist es gelungen, die Verabschiedung des Kohlendioxid-Speicher und -transportgesetzes in dieser Legislaturperiode zu verhindern. Das ist ein sehr großer Erfolg!
Inzwischen schließen sich die Reihen der Umweltverbände weiter. Der WWF hat eine Warnung vor Kohlendioxidspeichern in der Nordsee herausgegeben und mit einer Studie untermauert. Die Umweltschutzorganisation WWF-Deutschland sieht die geplante Lagerung von Kohlendioxid im Meeresboden kritisch. Das Verfahren, das mit der „Carbon-Management-Strategie“ der Bundesregierung möglich werden soll, setze nicht nur selbst Treibhausgase frei, sondern bedeute auch einen Eingriff in die Ökosysteme auf See, heißt es in einer Studie des Freiburger Öko-Instituts für den World Wide Fund For Nature (WWF)
In einer als Update bezeichneten Studie des GEOSTOR-Projektes werden die bisher wiederholt vor der Politik vorgetragenen Resultate des GEOSTOR-Projekts von einer CO2- Speicherkapazität von 1 bis 6 Mrd. Tonnen in der deutschen Nordsee massiv nach unten korrigiert.
Jetzt heißt es: „Unser Fazit: Aufgrund der raumplanerischen, geotechnischen und wirtschaftlichen Randbedingungen einer CO2-Speicherung unter dem Meer muss damit gerechnet werden, dass die tatsächlich nutzbare Speicherkapazität in der deutschen Nordsee deutlich niedriger sein wird als die in der Studie berechnete statische Kapazität.“ https://cdrmare.de/2024/12/04/geostor/update-ccs/
Auch bei den jetzt veröffentlichten deutlich niedrigeren CO2-Endlagerkapazitäten handelt es sich nur um „Potentiale“, nicht um gesicherte Kapazitäten, für die erst noch umfangreiche Untersuchungen notwendig wären.
Greenpeace: im Spiegel-Artikel wirft Greenpeace dem GEOSTOR-Projekt und Prof. Wallmann (GEOMAR) vor: »Die im Geostor-Projekt abgeschätzten CO₂-Endlagerpotenziale sind reine Theorie.« https://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/greenpeace-kritisiert-geomar-umweltschuetzer-werfen-forschern-befangenheit-vor-a-ed3a1d0f-9678-4de3-8943-a50c89a2d4b3
Der Umweltrat hat in einer Stellungnahme vom 10.10.2024 gefordert, CCS in Deutschland rechtlich auf unvermeidbare Restemissionen begrenzen: https://www.umweltrat.de/SharedDocs/Downloads/DE/04_Stellungnahmen/2024_2028/2024_10_CCS.html
Eine aktuelle Übersicht über funktionierende Alternativen für „unvermeidbare “ Restemissionen zeigt, dass es für CCS keinen Bedarf gibt. Die zig Milliarden Euro an staatlichen Subventionen wären für Treibhausgasvermeidungsstrategien und Alternativen zu veralteten Produktionsverfahren wesentlich besser genutzt und würden die Wirtschaft auf einen zukunftsfähigen Pfad führen, statt in die CCS-Sackgasse der reinen CO2-Müllproduktion einzusteigen.
https://web.stanford.edu/group/efmh/jacobson/WWSStillNMN/SNMN-NonEnergy.pdf
Zudem würden sich die positiven Effekte auf Klima und Umwelt bereits in wenigen Jahren auswirken, statt erst in vielen Jahren durch das verzögerte „Hochlaufen“ der CCS-Industrie.
Eine Anfrage an die Bundesregierung nach CCS-Projekten, die erfolgreich waren, blieb bisher unbeantwortet. Alle zur Verfügung stehenden Veröffentlichungen belegen, dass CCS nicht funktioniert.
LNG in Brunsbüttel
Die Bautätigkeiten am neuen Anleger für die FSRU in Brunsbüttel gehen weiter. Damit wird die Situation für die Anwohner noch schlimmer. Auch in diesem Jahr kam es wieder zu massiven Lärmemissionen. Eine Überwachung der Emissionen lehnen die zuständigen Behörden und die staatliche Betreiberin DET weiterhin ab.
Die Bauarbeiten für den festen LNG-Terminal in Brunsbüttel haben begonnen, obwohl bisher nur ein Teil der notwendigen Unterlagen eingereicht wurde.
Durch massive staatliche Subventionen von 4-5 Mrd. Euro für die staatlich betriebenen Terminals in Brunsbüttel und Wilhelmshaven fühlen sich die privaten LNG-Terminalbetreiber in Deutschland benachteiligt und haben entweder bereits Klage eingereicht (Stade), oder den Pachtvertrag für eine FSRU wieder storniert (Rügen). Die staatliche Subventionierung fossiler Energieträger untergräbt zusehends die Marktwirtschaft in Deutschland.
Die Methanemissionen sind gestiegen, auch durch die Förderung von Erdgas mittel Fracking in den USA, um Europa mit LNG zu versorgen. Durch den auch mit deutschen staatlichen Subventionen geplanten Ausbau von LNG-Exportterminals in den USA und LNG-Importterminals in Deutschland werden die Methanemissionen in den nächsten Jahren noch weiter ansteigen.
Und zum Schluss noch ein Erfolg unserer Mitstreiter:innen in Großbritannien:
Da die britischen Zulassungsbehörden die Treibhausgasemissionen nicht berücksichtigt haben, hat ein Gericht Öl- und Gasprojekte von Shell und Equinor in der Nordsee vorerst gestoppt.
ntv30.01.2025, https://www.n-tv.de/ticker/Gericht-bremst-Ol-und-Gasprojekte-von-Shell-und-Equinor-in-der-Nordsee-article25527617.html
Wir wünschen ein friedliches Jahr 2025.
Der Vorstand
Freiwillige Mitgliedsbeiträge
Auf der Mitgliederversammlung im November 2018 wurde beschlossen, die Mitglieder der Bürgerinitiative um freiwillige Mitgliedsbeiträge zu bitten. Wir freuen uns sehr darüber, dass unser Aufruf, einen freiwilligen, jährlichen Mitgliedsbeitrag*) zu leisten, gut angenommen wird.
Dies gibt uns mehr Planungssicherheit für kommende Aktionen. Vielen Dank dafür!
*) Empfehlung: einfache Mitglieder 12 €; Gemeinden 150-300 €; Kreise 1500 €
Der Vorstand
V.i.S.d.P.: Dr. Reinhard Knof
Spendenaufruf: Jede Spende hilft!
Für unsere Arbeit, wie z.B. den Druck von Plakaten und Flyern, das Einlegen von Rechtsmitteln und laufende Kosten benötigen wir neben unserem ehrenamtlichen Engagement auch Geld.
Wir bitten deshalb um Spenden, die bis zu einer Höhe von 200 Euro durch den Überweisungsbeleg direkt steuerlich geltend gemacht werden können. Für höhere Summen erstellen wir auf Wunsch eine Spendenbescheinigung für das Finanzamt. Überweisungen bitte auf das Konto der als gemeinnützig anerkannten Bürgerinitiative gegen CO2-Endlager e.V. bei der VR-Bank tätigen:
IBAN: DE86 2176 3542 0007 7190 19 BIC: GENODEF1BDS bei der VR-Bank
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